Besichtigung des Bundessortenamtes Hannover zum On-farming-Projekt

OF-JunoBei dem On-farming- Projekt geht es um die mögliche Wiederaufnahme alter Bohnen- und Erbsensorten für den kommerziellen Markt.  Es werden 10 Dicke Bohnen-Sorten und 20 Erbsensorten angebaut. An diesem Projekt sind die Humbold-Universität Berlin, die Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gartersleben und das Bundessortenamt Hannover beteiligt. Das bis zu 30 Jahre alte Saatgut wurde vom IPK Gartersleben zur Verfügung gestellt. Jeder kann sich übrigens dort zu einen geringen Kostenbeitrag Saatgut erbeten. In der Prüfstelle Sehnde des Bundessortenamtes wurde das Saatgut am Anfang des Jahres ausgesät. Die Keimung erfolgte bis auf zwei Sorten zu fast 100%.

OF-Dicke-BohneZur Besichtigung wurden mögliche Erhalter und Produzenten eingeladen. In erster Linie ist das Projekt für Vermarkter von Gemüse gedacht, da so alte Gemüsesorten in den Kreislauf von Anbau, Vermarktung bis auf den Tisch von Konsumenten gelangen. Saatgutproduzenten für den Endverbraucher oder Vereine, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Nutzpflanzenvielfalt zu erhalten, wie der VERN e.V. und der VEN, sind ebenfalls Unterstützer des Projektes.

Zur Auswahl des Saatgutes wurden alte Saatgutkataloge von 1927 zu Rate gezogen. Da eine detaillierte Sortenbeschreibung kaum vorhanden war, ist hier oft nur nach Namen die Auswahl getroffen worden. So viel beispielsweise bei den Dicken Bohnen die Wahl auf die Sorten ‚Juno‘ und ‚Breustedts Sterntaler‘.

OF-Erbse

Die Vorliebe aus dieser Zeit für den absolut besten Ertrag ist in der Namensgebung bei den Erbsensorten noch deutlicher herauszuhören. So vielen unter anderem ‚Fortschritt‘, ‚Vorbote‘, ‚Monopol‘ und ‚Gladiator‘ in die Auswahl.

OF-FettfleckenInteressant waren die Versuchsfelder der Buschbohnen. Hier hat sich die Fettfleckenkrankheit ausgebreitet. Es handelt sich um eine Bakterienerkrankung, die durch Kontakt übertragen wird. Auch das Saatgut kann infiziert sein und so die Krankheit in den neuen Bestand bringen. Es hilft nur das selektive Aussuchen kranker Pflanzen, die verbrannt werden sollten. Scheinbar war die Fettfleckenkankheit früher weitaus häufiger anzutreffen, so das diese bei dem alten Saatgut zu erwarten war und das Versuchsfeld vorsorglich weit abseits in Windrichtung von den anderen Bohnenfeldern angelegt war.

OF-Felder

Die Besichtigung ermöglichte einen Einblick in die Arbeit der Prüfstelle. Es werden die Sorten nach  Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit beschrieben. Bei Erbsen sind dies 64 verschiedenen Kriterien, wie beispielsweise Länge der Pflanze, Anzahl Samen in der Schote, Länge der Nodien, usw.

Veröffentlicht von

Anja Walessa

Mein Name ist Anja Walessa, Jahrgang ’65. Meine Leidenschaften sind Gärtnern, Kochen, Fotografieren und Science Fiction Filme. Außerdem mag ich kleine pelzige Vierbeiner, in erster Linie Katzen.

2 Gedanken zu „Besichtigung des Bundessortenamtes Hannover zum On-farming-Projekt“

    1. Was willst Du uns damit sagen?
      Wenn das Bundessortenamt ein On-Farming-Projekt mit alten Gemüsesorten startet, ist das der Schritt in die richtige Richtung und nur positiv zu bewerten.
      Oder geht es Dir bei dem recht kurzen Kommentar nur um den Backlink?

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