Moose und Flechten an Gehölzen

Im Winter sind sie sehr schön zu betrachten, die Moose und Flechten, die an der Rinde von Bäumen wächst. Bei einigen gibt es auch ein farblich harmonisches Bild, wie zum Beispiel diese Strauchflechte an einer Heidelbeere. Der ganze Strauch ist damit überzogen. Diese Strauchflechte mag offensichtlich einen sauren Untergrund. Schaden nimmt die Heidelbeere bei dem Bewuchs der Flechte nicht, denn die Flechte ist kein Parasit sondern nutzt nur die Pflanze als Untergrund. Flechten sind eine Lebensgemeinschaft zwischen Algen und Pilzen, die keine echten Wurzeln bilden. Sie nehmen Wasser und Nähstoffe durch Regen oder Nebel auf. Sie sind empfindlich gegenüber Luftverschmutzung und da ich diese Exemplare im Rhododendron Park in Bremen gefunden habe, scheint hier die Luft ganz in Ordnung zu sein.

 

Moose sind öfters an Pflanzen zu finden. Besonders an den sogenannten Wetterseiten, also bei uns die Nordwestseite des Baumes sind sie fast immer anzutreffen. Sie sind ein Indikator für ständige Feuchtigkeit. Den Pflanzen macht auch dieser Mitbewohner nichts aus, es sein denn, die Rinde ist verletzt. Dann kann es durch die ständige Feuchtigkeit zu Fäulnis kommen. Hier ist ein besonders markant gewachsener Ast eines Perückenstrauches mit Moos bewachsen. Der Ast ist im inneren des Strauches und in belaubtem Zustand herrscht hier vermutlich auch im Sommer ein günstiges Kleinklima für Moose.

Ein schönes Exemplar mit tricheterförmigen Fruchtkörpern fand ich zwischen Mauerpfeffer. Dieser liebt zwar einen sonnigen und warmen Standort, aber diese Flechte fühlt sich hier scheinbar auch wohl.

 

Dieser arme Kerl von einem Salbei hingegen leidet ganz offensichtlich unter einem zu feuchten und kalten Standort. Das Moos erobert sich von unten den Stamm, der bereits ausgekahlt ist. Die spärlichen Ästlein bekommen zu wenig Sonne, der Boden ist zu feucht. Erstaunlich das er den letzten Winter überlebt hat, aber er lebt.

Veröffentlicht von

Anja Walessa

Mein Name ist Anja Walessa, Jahrgang ’65. Meine Leidenschaften sind Gärtnern, Kochen, Fotografieren und Science Fiction Filme. Außerdem mag ich kleine pelzige Vierbeiner, in erster Linie Katzen.

4 Gedanken zu „Moose und Flechten an Gehölzen“

  1. Hallo Anja, eine Frage: Zeigt das obere Bild wirklich eine Heidelbeere? Ich kenne die nur als maximal kniehohes Gesträuch. Abgesehen davon: Man findet ja sehr viele Flechten auf Steinoberflächen. Ich frage mich immer, wie sie sich dort festklammern und wie klein sie am Anfang gewesen sein müssen. Ihr Wachstum ist ja sensationell langsam. In skandinavischen Fjellen gibt es Flechten, die kaum einen 1mm pro Jahr wachsen und schon tausende Jahre alt sind. Das übersteigt die menschliche Vorstellungskraft, finde ich. BG – Maike

    1. Hallo Maike,
      es handelt sich um eine Kulturheidelbeere, die werden so um die 1,50m hoch.
      Ja, so ein Flechtenleben stelle ich mir auch recht langsam vor.
      Gruß
      Anja

  2. Hi!

    Sehr schöner Beitrag! Also ich mag Moose und Flechten sehr, die Gewächse haben so etwas uriges an sich 🙂 Was mich total begeistert, sind die speziellen Bemoosungen in den japanischen Gärten, echt sehr schön!

    Grüße!

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