Über Gärtnerlatein und Fachchinesisch

Ich bin bemüht, möglichst in verständlichen Sätzen zu schreiben. Um sowohl von Hobbyisten als auch von Fachkollegen verstanden zu werden, bemühe ich mich inhaltlich korrekt zu sein und vermeide Fachbegriffe, die ich erklären müste. Lieber schreibe ich meine Texte so, dass jeder mit einem durchschnittlichen IQ sie versteht. Ich halte es für wenig sinnvoll, von organischen Disulfiden bei Monocotyledonen zu sprechen, wenn es um Lauchöle bei Zwiebelarten geht. Leider ist gerade in der Welt der gewerblichen Seos und Blogger das Bestreben vorhanden, möglichst wenig deutsche Worte zu verwenden und wenn doch, dann beschränken sich diese eher auf Adjektive. Will man sich also mit dieser Thematik beschäftigen, ist man gezwungen ein englisches Übersetzungsprogramm zu bemühen.

Es darf allerdings gelacht werden. Gerade öde Beschreibungen von Aussaat-Vorgängen lassen einen wach werden, wenn man unverhofft auf eine Formulierung stößt, die Douglas Adams alle Ehre gemacht hätte. Dies aber in Maßen, denn ich will ja Inhalt rüberbringen und nicht Slapstick. Außerdem kann man in den seltesten Fällen den humoristischen Schreibstil beibehalten, es sei denn, man ist ein echter Profi. Da in dieser Woche das Thema des Webmaster Friday genau dieses beinhaltet, hat mich veranlasst auch meinen Senf dazu zu geben.

Ich schreibe meine Texte vor und lasse sie meistens noch eine Nacht liegen. Bevor ich sie veröffentliche, lese ich sie nochmal durch und korrigiere Fehler. Was nicht bedeutet, dass ich immer alle finde.

Bevor ich mit dem Schreiben angefangen habe, belegte ich Kurse, in denen man gutes Schreiben lernen soll. Hier ging es allerdings um Prosa, aber wichtige Grundregeln des Scheibens gelten auch bei Fachartikeln, die übrigens wesentlich leichter zu verfassen sind, als ein einigermassen spannendes Buch, was ich auch recht bald aufgegeben habe.

Es gibt Unterschiede zwischen Fachartikeln und Blogbeiträgen.

Fachartikel schreibe ich seriöser, mit Blick auf die Zielgruppe.

Im Blog schreibt man eher, wie einem der Schnabel gewachsen ist und schraubt nicht lange an den Formulierungen rum. Auch lese ich lieber natürliche Beiträge von anderen Bloggern, weil sie lebendiger wirken und ein Teil der Persönlichkeit des Schreibenden rüberbringen. Fürchterlich sind allerdings endlose Textblöcke von 1500 Wörten ohne Absätze oder Bilder, die vor Textlinks nur so strotzen. Hier vermutet man irgendwelche Erbsenzähler, die fischbleich vor ihren PCs hocken und strickt den Umgang mit anderen Lebewesen meiden. Solche Beiträge lese ich nie zu Ende.

Veröffentlicht von

Anja Walessa

Mein Name ist Anja Walessa, Jahrgang ’65. Meine Leidenschaften sind Gärtnern, Kochen, Fotografieren und Science Fiction Filme. Außerdem mag ich kleine pelzige Vierbeiner, in erster Linie Katzen.

2 Gedanken zu „Über Gärtnerlatein und Fachchinesisch“

  1. Liebe Anja! Kann Dir nur zustimmen, allerdings fällt diese Unterscheidung vielen Menschen schwer. Mich erschreckt es immer wieder, was für Dinge immer in einen Topf geworfen werden.

    Mir gefällt Deine sehr gut, werde sie bestimmt öfter besuchen kommen.

    lg kathrin

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