Lavendel richtig pflanzen

Lavendel ist eine mediterrane Pflanze, die auch bei uns gut im Garten wächst. Trockene kalte Winter mit Ostwinden und dabei Sonnenschein führen jedoch oft zum Austrocknen der Pflanzen.

Wie schon bereits erwähnt, unterscheidet man den Provence- und den Heillavendel, die etwas andere Ansprüche haben. Der Heillavendel (Lavandula angustifolia) ist robuster, was unsere Winter angeht. Bei den Provence-Lavendeln (Lavandula x intermedia) ist die Sorte ‚Dutch‚ mein Favorit, da sie sehr wüchsig ist, fast einen Meter hohe Blütenstiele hat und mit einer späten Blüte sorgt er noch im September für mediterranes Flair.

Die richtige Pflanzung bei Lavendeln läßt jedoch auch sogenannte Jappel gut durch den Winter kommen. Im Kräutergarten von Eschels Hoff ist eine exemplarische Anlage für mediterrane Kräuter gebaut worden. Hierfür wurde eine Schüttung aus 40 cm Kalkschotter und 30 cm Quarzsand errichtet. In die Pflanzlöcher wurde ein wenig Humus als Starthilfe gegeben. Als Mulch dient wieder Kalkschotter. Dieser hat mehrere vorteilhafte Eigenschaften. Zum Einen hält der Kalkschotter die Feuchtigkeit im Boden, so dass auch in heißen langen Sommern mit Temperaturen über 30°C nicht gegossen werden muss. Bei langen Regenperioden sickert das Wasser schnell in die Tiefe, so dass die Pflanzen keine Staunässe erfahren. Lavendel nimmt während der heißen Monate im Sommer keine Nährstoffe auf. Die Nährstoffaufnahme geschieht in den Herbst- und Frühlingsmonaten. Im Kalkschotter sind die Nährstoffe gebunden und werden in regenreichen Monaten freigesetzt, so dass sie dann für den Lavendel verfügbar sind.

Das obere Bild zeigt eine Lavendeleinfassung, die in dem beschriebenen Kalkschotterbeet gepflanzt wurde. Es handelt sich um die Sorte ‚Siesta‘, die recht robust ist. Sie erträgt auch kalte Winter und regenreiche Sommer ohne Murren. Die hier zu sehenden Pflanzen sind vorbildlich, haben üppige Blütenansätze und fühlen sich offensichtlich wohl. Sie stehen nun im dritten Jahr.

Das obere Bild zeigt dieselbe Lavendelsorte die in ein Gartenbeet in den anstehenden Boden im selben Jahre gepflanzt wurde. Sie haben deutlich unter dem kalten und nassen Frühling gelitten. Sie sind um Ostern zurückgeschnitten worden und haben sich seit dem nicht weiter bewegt. Der humose Boden ist durch den Dauerregen zusammen gepappt und besitzt wenig Porenvolumen. Die Pflanzen sind nicht tot, aber schön ist anders.

Lavendel steht am Naturstandort in ähnlichen Verhältnissen, wie in diesem Garten. Er ist gezwungen , lange Wurzeln zu machen, um an Wasser und Nährstoffe zu kommen. Die Pflanzen wachsen dementsprechend langsam und sind wesentliche robuster, als an humusreichen Standorten.

Veröffentlicht von

Anja Walessa

Mein Name ist Anja Walessa, Jahrgang ’65. Meine Leidenschaften sind Gärtnern, Kochen, Fotografieren und Science Fiction Filme. Außerdem mag ich kleine pelzige Vierbeiner, in erster Linie Katzen.

2 Gedanken zu „Lavendel richtig pflanzen“

  1. Ich liebe Lavendel! Seit unserem letzten Frankreich Urlaub ist dieser auch nicht mehr aus dem heimischen Garten wegzudenken. Da kommt dein Bericht uns gerade recht! 🙂

  2. Oh ja.
    Wir hatten zum Beispiel ein großes Problem in den ersten Stock unseres Hauses zu kommen und fanden in der Provence schließlich die Lösung: La Vendeltreppe! Seither ist es eine wahre Freude die obere Etage zu besuchen (Etage, hm…auch eine Erfindung der Franzosen)…genial!

    Ein Hoch auf die Franzosen, trotz ihres fragwürdigen Verhältnisses zu Fröschen

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