Nutzpflanzenvielfalt

Das erste Erhalterseminar des VEN ( Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.) war ein voller Erfolg. Es trafen sich die Paten und Patinnen alter Gemüsesorten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese zu erhalten. Das Thema waren Wintersalate und Wintererbsen. Im frühen Herbst werden diese ausgesät und gehen als kleine Pflänzchen in den Winter. Sobald die Temperaturen wärmer werden, wachsen sie weiter. Sie haben somit einen echten Vorteil gegenüber der im Frühjahr gesäten Sorten. Gerade die letzten Winter, die von Dezember bis in den April hinein andauern, haben gezeigt, dass auf die herkömmlich Art der Frühjahresaussaat nicht recht Verlass ist. Legt man die Samen erst Ende April in die Erde, zögert sich die Ernte hinaus. Außerdem stehen die Schädlinge schon in den Startlöchern, um über die jungen Triebe her zu fallen.

Wie auf dem oben Bild zu sehen, ist noch nix im Garten am Grünen. Den Pflanzen und auch uns war es viel zu kalt. Das Seminar fand im Schulbiologiezentrum Hannover statt und hier stehen wir im Gemüsegarten desselben.

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Meerrettich

Jetzt ist die richtige Zeit, Meerrettich zu vermehren. Die Zarten jungen Blättchen sind bereits zu sehen und begrüßen die Sonne. Wer Meerrettich im Garten anbauen möchte, sollte sich den Standort gut überlegen, denn einmal im Boden bekommt man ihn nie, nie wieder heraus. Selbst ein kleines Wurzelstückchen treibt wieder aus und bildet eine große Pflanze. Der Platzbedarf ist aber überschaubar. Eine Pflanze braucht etwa einen Quadratmeter.

Ich habe einen Teil einer einjährigen alten Pflanze ausgebuddelt und in zwei Zentimeter große Teile geschnitten. Die jungen Wurzeln werden Fechser genannt. Im landwirtschaftlichen Meerettichanbau werden die Fechser alle zwei Monate aus dem Boden geholt und die Seitenwurzeln abgeschnitten. Danach werden sie schräg wieder eingepflanzt. So entsteht eine gerade dicke Wurzel. Ich finde es erstaunlich, das bei diesem Aufwand Meerrettich so günstig zu kaufen ist. Zu allem Überfluss wird Meerrettich als einjährige Pflanze kultiviert. Bei Quast Meerrettich GmbH erhält man ausführliche Informationen wie Lagerung und Anbau über diese köstliche Wurzel.

Nun, ich werde mir die Mühe nicht machen und sechs Mal im Jahr die Meerettichwurzeln ausgraben. Ich habe die Wurzelschnittlinge in eine Multitopfplatte etwa einen Zentimeter tief gesteckt. In zwei Monaten können sie ausgepflanzt werden. Bei mir wachsen die Pflanzen so vor sich hin und bilden allerdings recht kleine und verzweigte Wurzeln. Für den Hausbedarf reicht es aber. Ich steche ab und zu ein Stück ab und verarbeite es frisch. Das kann man zu jeder Jahreszeit tun, aber in den Herbst- und Wintermonaten schmeckt er besser.

Oca und Rosengeranie

Was man nicht alles beim Jäten und Aufräumen findet.

Im Gewächshaus steht Peruanischer Sauerklee (Oxalis tuberosa), sehr lecker und auch noch dekorativ. Bislang habe ich immer die Stielchen und Blätter verwendet. Die Stiele werden 20-30 cm lang, sind bleistiftdünn und von intensiver roter Farbe. Sie schmecken herrlich säuerlich und erfrischend. Ein bischen wie Rhababer. Passt gut zu scharfen Gerichten zusammen mit Ingwer oder Chili. Die Blätter haben zwar auch eine Säure, aber sie dienen eher als Deko.


Die Pflanzen sind jetzt oberirdisch zurückgefroren und das vertrocknete Kraut liegt traurig auf dem Beet. Aber unterirdisch geht hier sie Post ab! Es haben sich zahlreiche Knöllchen gebildet, aus denen hoffentlich bald neue Pflanzen wachsen. Lustigerweise werden in Peru, dem Heimatland dieses Sauerklees, nur diese Knöllchen verwendet. Sie werden Oca genannt und das leckere Oberirdische spielt da in der Küche keine Rolle. Egal, die Pflanzen haben die -10°C überstanden, die im Dezember hier im Haus waren und nun sind auch bei uns Ocas zu ernten.


Also erstmal roh probieren. Schmeckt leicht nussig, mild und gänzlich ohne Säure. Ok, eine handvoll ernten und später ausprobieren, was man damit machen kann.

Zuhause fielen mir dann die Rosengeranien (Pelagonium capitatum) ins Auge. Habe gerade zwei Sorten auf der Fensterbank stehen. Sie haben beide unterschiedliche Aromen, was vermutlich auch an dem Geranolgehalt liegt. Ich bevorzuge die Sorte ‚Attar of Roses‘. Der Geschmack kommt dem der Rose sehr nahe und ist ohne das typische Geranienaroma.

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Über Diebe und andere Freuden

Die Barbarakresse hat den Winter im Kalthaus gut überstanden. Das haben die Amseln allerdings auch bemerkt und sind wiederrechtlich ins Gewächshaus eingedrungen. Sie haben fein säuberlich den Boden um die Pflanzen mit ihren Schnäbeln gelockert, um an Würmer zu kommen. Hier wird professionelles Teamwork praktiziert. Wärend einer der Piepmätze Schmiere stand, um mich zu beobachten, wie ich ihn beobachte, pickten drei weitere planvoll an meiner Barbarakresse herum. Nun hängen die Pflanzen quasi in der Luft, sind nur noch mit einem Würzelchen am Boden verankert oder gar ganz herausgerupft. Auch scheinen den Amseln die scharfen Blättchen der Kresse zu schmecken. Man lernt nie aus.

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