Gallwespen an Gundermann

Als Kind fand ich die Gallen an Eichen immer hochinterressant. Die musste ich aufschneiden und gucken, was drin ist. Die meisten Gallwespen legen ihre Eier an Eichenblättern ab. Einige leben von Rosenblättern und nur 4% von den Blättern anderer Pflanzen.

Nun habe ich was Neues entdeckt, nämlich Gallen an Gundermann (Glechoma hederacea). Die kommt wohl nicht so häufig vor, aber wenn, dann in Massen. Verursacht werden sie von einer Gallwespe mit dem einprägsamen Namen Liposthenus latreillei. Ausgewachsen sind die Tiere so groß wie kleine Ameisen und sehen auch so aus, deshalb achtet man da wohl nicht so drauf. Es gibt welche mit Flügeln und welche ohne solche.  Das Weibchen sondert bei der Eiablage einen Stoff ab, der das Pflanzengewebe zum Wachsen anregt.  Die Larven schlüpfen aus dem Blatt und dann erst beginnt sich die Galle zu bilden.  Sie wächst um die Larve, die sich von ihr ernährt. Manchmal wachsen die Gallen auch zusammen, wie man auf dem Bild sehen kann. Im Falle der Gundermanngallwespe sind die Gallen in Kammern aufgeteilt. Es werden also vermutlich mehrere Bewohner pro Galle sein.

Die Gundermanngallwespe bringt zwei Generationen pro Jahr hervor. Eine zweigeschlechtliche Generation im Sommer und nur Weibchen, die Überwintern. Diese Weibchen bringen durch die sogenanne Parthogenese, also durch Jungfernzeugung, wieder die nächste Generation hervor, die aus weiblichen und männlichen Tieren besteht. Diese paaren sich fröhlich und das Spiel beginnt von vorn.

Veröffentlicht von

Anja Walessa

Mein Name ist Anja Walessa, Jahrgang ’65. Meine Leidenschaften sind Gärtnern, Kochen, Fotografieren und Science Fiction Filme. Außerdem mag ich kleine pelzige Vierbeiner, in erster Linie Katzen.

2 Gedanken zu „Gallwespen an Gundermann“

    1. Tja, in Insekten bin ich nun keine Expertin. Gefunden habe ich den Namen der Gallwespe in ‚Pareys Buch der Insekten‘. Vielleicht hat sich der Name geändert.

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