Dicke Bohne, Ackerbohne 'Aquadulce Claudia'(Saatgut)

 ca 15 Samen
Artikelnummer: VI02s

Die Dicke Bohne wird auch Saubohne oder Pferdebohne genannt. Sie gehört zu den Nahrungsmitteln, welche mit am längsten in Europa und Asien genutzt werden.

Zur Zeit nicht lieferbar.

Vicia faba

Die Dicke Bohne wird auch Saubohne, Ackerbohne oder Pferdebohne genannt. Sie gehört zu den Nahrungsmitteln, welche mit am längsten in Europa und Asien genutzt werden.

Herkunft und Geschichte

Bereits seit der Jungsteinzeit, also vor 8500 Jahren, dienen im Mittelmeerraum Dicke Bohnen den Menschen als Nahrung. Die ältesten Funde in Europa sind in Südspanien nachgewiesen worden. Über die Alpen hat es die Ackerbohne in der Bronzezeit geschafft. Etwa vor 3000 Jahren tauchte sie in der Schweiz, Österreich und Süddeutschland auf.
Innerhalb der nächsten 500 Jahre verbreitete sie sich stetig weiter und setzte ihre Reise bis an die Nord- und Ostsee fort. Dabei veränderte sie ihre Form. Die Pflanzen wurden höher und die Bohnen größer. Je kühler es wurde, desto ertragreicher entwickelten sich die Pflanzen. Dies ist aus ärchäologischen Funden nachgewiesen. Im Mittelmeerraum erreichten die Pflanzen eine Höhe von einem halben Meter. In den Marschen Norddeutschlands wurden die Pflanzen damals schon über einen Meter hoch.

Heutzutage wird sie in Deutschland in erster Linie in Niedersachsen, Schleswig Holstein und Nordrhein-Westfalen angebaut. Dort sind auch die meisten kulinarischen Verwendungen zu finden.
Im Mittelmeerraum, besonders in Vorderasien und Nordafrika hat die Ackerbohne ebenfalls weit verbreitete Anbaubiete. Dort herrschen allerdings andere Sorten vor, als bei uns. Durch ihre unproblematische Anbauweise und dem hohen Gehalt an Eiweiß und Kohlehydrate dient die Dicke Bohne auch als Viehfutter.

Ackerbohnen wurden vielerorts von den aus Amerika stammenden Busch- und Stangenbohnen verdrängt, deren Ansprüche und Wuchsverhalten gänzlich anders ist.

Reif für die Insel

Erst im frühen Mittelalter erreichte die Dicke Bohne Großbritannien. Sie hatte sich mittlerweile zu der heute üblichen Größe von etwa 1,50 m entwickelt und es gab bereits auf dem europäischen Festland zahlreiche Sorten. Der Sortenreichtum hat sich nun auf der Insel weiterentwickelt. Während bei uns die milden Sorten mit hellen Bohnen bevorzugt werden, so essen die Briten am liebsten die herberen braunen Sorten. 'Aquadulce Claudia' wird diesem Anspruch gerecht.

Im Garten

Ackerbohnen bevorzugen ein kühles Klima. Sie gedeihen auf Lehm- und Torfböden besser, als auf Sandböden. Hat man jedoch einen sandigen Boden im Garten, so sollte häufig gewässert werden. Die Pflanzen benötigen viel Feuchtigkeit. Bereits im Februar werden die Bohnensamen gelegt. Die Ernte der halbreifen Bohnen, wie sie bei uns bevorzugt gegessen werden erfolgt dann Anfang Juni. Reife Bohnen benötigen noch 4 Wochen länger.
Die Pflanzen bilden etwa einen Meter lange Pfahlwurzeln. Sie lockern den Boden und als Folgekulur sind beispielsweise Feldsalat und Herbstrüben gut geeignet.
Die Hülsen enthalten etwa 5 Bohnenkerne. An einer Pflanze sind etwa 20-30 Hülsen.

In der Küche

Dicke Bohnen haben einen intensiveren, leicht rauchigen und herben Geschmack. Sie eignen sich gut als Suppe, Eintopf oder die bekannten Bohnen mit Speck aus dem Rheinland.
Hier nun ein Rezept, welches im Marokko ganz typisch ist. Wundersamerweise ist es über England zu uns gekommen.

Dicke Bohne auf Marokkanische Art

Rezept: Dicke Bohnen auf Marokkanische Art


Zutaten:
200 g Dicke Bohnen
1 Teelöffel Kreuzkümmel
zwei Knoblauchzehen
eine Zwiebel
5 Zweige Thymian
2 grüne Paprikaschoten
1 Teelöffel Fenchelsamen
ein Teelöffel Salz
Pfeffer

Dicke Bohne marokkanisch
Die Bohnen waschen und in eine Schüssel geben. Wasser zugießen, so dass die Bohnen fingerbreit bedeckt sind.
Etwa 5 Stunden quellen lassen.
Das Wasser wegschütten.

Die Bohnen in einen Topf geben und ein dreiviertel Liter Wasser zugießen.
Die Knoblauchzehen im Ganzen und ungeschält in den Topf geben.
Die Thymianzweige zusammenbinden und mit dem Kreuzkümmel zugeben.

Sobald die Bohnen kochen, auf kleine Flamme schalten und eine Stunde kochen lassen. Es ist wichtig, das zu diesem Zeitpunkt noch kein Salz zu den Bohnen kommt, da sich sonst die Kochzeit erheblich verlängert. (Dies gilt für alle Hülsenfrüchte, auch, wenn die frisch verarbeitet werden.)
Die Bohnen etwas abkühlen lassen. Wer mag, kann sie aus der Schale drücken. Das geht ganz schnell und das geschmackliche Resultat ist durchaus die Mühe wert. Es geht aber auch ohne. Thymianbündel und Knoblauch entfernen.

Paprika waschen und putzen, in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und ebenfalls in Würfel schneiden. In Olivenöl in einer Pfanne anbraten. Die Fenchelsamen zugeben und mit einer Prise Salz und Pfeffer würzen, etwa 10 Minuten braten, bis das Gemüse gar ist.

Die Bohnen nun salzen und pfeffern. Hier darf ruhig kräftig gewürzt werden. Das Gemüse zugeben und unterrühren. Noch einmal aufkochen lassen und servieren. Dazu schmeckt Joghurt.

Aussaat und Anbau

Aussaat ab Februar bei frostfreiem Wetter. Die Kern und Pflanzen sind frostresistent. Sie keimen besser durch Kältereiz. Die Samen sollten mit 5 cm Erde bedeckt sein. In Gegenden mit sehr milden Wintern können die Ackerbohnen auch im Herbst gelegt werden. Dann sollten sie allerdings in eine Tiefe von 12 cm gelegt werden. Die Keimung erfolgt bei etwa 12°C. Bereits im April haben die Pflanzen eine Höhe von einen Meter erreicht und blühen mit weißen Blüten, die einen schwarzen Punkt aufweisen. Im Juni sind die grünen Schoten zu ernten und im Juli die reifen Hülsen mit den ausgereiften Bohnen. Diese sind zuerst grün und werden mit zunehmender Trocknung braun.

Eine Portion enthält 15 Samen.

Steckbrief

Botanischer Name Vicia faba
Familie Schmetterlingsblüher
Synonyme Saubohne, Puffbohne, Pferdebohne, Ackerbohne
Pflanzabstand 60 cm
Fruchtreife Juni, Juli
Blüte weiß mit schwarzem Auge
Boden/Wasser feucht
Sonne ja
Winterhärte ja

Artikel bewerten

schreibt
Leider sind die Samen bei mir auch nicht richtig gekeimt. Habe sie Anfang Januar geschützt gesteckt und ich sehe nur 2 kleine Triebe. Hatte mit dicken Bohnen vorher nie Probleme. ..
schreibt
im Februar im milden Winter in die Erde gesteckt. Leider kam so gar nichts, bis vor ein paar Wochen tatsächlich zwei Pflanzen (von der ganzen Packung) ihre Köpfe aus der Erde streckten.
Werde es nächstes Jahr nochmal versuchen!