Schwarze Maulbeere

Vor etwa 4 Jahren habe ich Maulbeerbäume gepflanzt. Ich wollte ein Stück Land relativ schnell beschatten, um Wasabi anzubauen. Ok, das mit dem Wasabi hat nicht so geklappt, wie gedacht, aber daran waren nicht die Maulbeeren schuld. Vielleicht schreib ich mal einen Artikel über Wasabi, aber eigentlich ist das zu niederschmetternd. Na, mal sehen.
Jedenfalls sind die Bäumis wirklich recht schnell gewachsen und haben letztes Jahr bereits Früchte angesetzt. Und dann kam der megaheiße Sommer. Alle Früchte sind abgefallen. Nun gut, dieses Jahr fing alles ganz fröhlich an, bis die späten Frühlingsfröste kamen. Wir hatten Mitte April nachts noch -9°C, das haut die stärkste Maulbeere um. Die jungen Blätter und Triebe sind erfroren. Also wieder nix mit Früchten.

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Lavendel im Allgemeinen und im Besonderen

Oft höre ich den Spruch, dass Lavendel gegen Läuse hilft und man ihn deswegen zu Rosen setzten soll. Und wenn er nicht gegen Läuse an Rosen helfen soll, wird es trotzdem unter Rosen gesetzt, als ob es keinen anderen Rosenbegleitstauden gibt. Und wieso hilft er gegen Läuse? Fragen über Fragen.

Die Gattung umfasst etwa 20 Lavendelarten, die in erster Linie im Mittelmeerraum und vereinzelt auf den Kanarischen Inseln zuhause sind. Allen ist eine reichliche Versamung eigen, da sie in trockenen Regionen zuhause sind, in denen es auch mal ein Jahr lang nicht regnet und viele Pflanzen sterben. Außerdem sind sie durch Brände gefährdet. Da ist also eine gut Samenproduktion angebracht. Ich möchte die bei uns gängigen Lavendelsorten beschreiben und dazu ist eine schematische Darstellung ganz hilfreich.

Heillavendel- Lavandula angustifolia
Der schmalblättrige Lavendel oder auch Heillavendel. Seine äußeren Merkmale sind ein kurzer Blütenstand, eine dichte Blüte, die kompakt wirkt und feines Laub. In der Regel werden die Pflanzen etwa 50 cm hoch. Der Blütenstand steht 10 cm über dem Laub. Er ist bei uns gut winterhart. Er kann sogar in Norwegen stehen, bildet dort aber keinen Samen aus. Seine ätherischen Öle sind sehr wertvoll, da sie heilende Eigenschaften haben. Sie helfen bei Verbrennungen, Insektenstichen und Schwellungen. Schmalblättriger Lavendel gehört zu den beliebtesten Lavendeln. Typischerweise wird er in Sträußen gebunden und zur Raumbeduftung eingesetzt. Die Pflanzen sind langlebig und vertragen einen starken Rückschnitt.

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Biologisch angebaute Rosen

Letztes Wochenende führte mich der Weg in die Nähe von Frankfurt. Auf dem Weg lag die Rosenschule Ruf, die ich schon lange auf dem Zettel hatte. Der Besuch hat mich nicht enttäuscht. Trotz des kühlen Wetters wurde man von dem Rosenduft in eine Art Glückszustand versetzt. Im Glashaus waren die meisten Blüten schon geöffnet und man braucht sich eigentlich nur dort hinzusetzten und zu schnuppern. Leicht bedrömelt schwebte ich dann weiter durch die Gärtnerei und hätte am liebsten alles aufgekauft.

Mich haben in erster Linie die Wildrosen interressiert. Natürlich mußte ich Geld da lassen. Zu meinen neuen Errungenschaften zählt die Rosa rugosa ‚Wild Emmy‘, die eine samtrote Blüte hat. Mit einem Bild kann ich noch nicht dienen , da sie noch nicht erblüht ist. Kommt später.

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Vom Einsteigerkoriander und anderen vietnam. Kräutern

Ich mag die Vietnamesische Küche. Mich ärgert an den meisten Kochbüchern, die man zu diesem Thema kaufen kann, dass sie eingedeutschte Rezepte haben. Ingwer und Galgant scheinen gerade das Maß an Exotik zu haben, damit sich eine möglichst breite Leserschaft angesprochen fühlt. Um so erfreuter war ich, als ich den Vietkochblog entdeckte. Hier findet man neben erlesenen Rezepten mit ein wenig Hintergrundwissen eine gute Zutatenübersicht. Und siehe da, hier ist auch mein geliebter Vietnamesicher Koriander gelistet.

Dieser wird wohl im Heimatland reichlich über das Essen gestreut, so dass man nix mehr vom Gericht sieht und man wuselt sich dann mit den Stäbchen durch das Grün zum Hühnchen oder was auch immer darunter ist. Ok, muss man ja bei uns nicht so machen. Selbst in meinem Lieblingsrestaurant Mr. Wong in Berlin wird das der deutschen Kundschaft nicht zugemutet, schade eigentlich.

Der Vietnamesische Koriander (Persicaria odoratum) blüht nie. Sobald der Stängel den Böden berührt, wurzelt er, so dass er sich recht schnell ausbreitet. Er gehört zu den Knöterichgewächsen. Das kann man auf dem Bild sehr schön sehen. Leider überlebt er bei uns draußen nur in milden Wintern. Ich überwintere zwei kräftige Pflanzen bei etwa 10 °C im Hausflur. Im Frühling stecke ich ihn ab und die bewurzelten Pflanzen kommen im Mai nach draußen. Im Gewächshaus kommt er zwar üppiger, aber er ist etwas anfällig für Spinnmilben. Eigentlich möchte er nämlich halbschattig, warm und feucht stehen.

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Thymian aus Stecklingen vermehren

Im April ist die beste Zeit mediterrane Kräuter aus Stecklingen zu vermehren. Thymian hat die Eigenart nach etwa 3 bis 4 Jahren zu vergreisen. Die Pflanzen sind dann verholzt, die Zweige gakelig und oben tummeln sich ein paar grüne Blättchen. Auch soll angeblich der Gehalt an ätherischen Ölen abnehmen. Thymian gehört zu meinen Lieblingskräutern und ich brauche wirklich viel davon in der Küche. Ich bevorzuge einen aufrechten Thymian, also Thymus vulgare, mit hohem Anteil an ätherischen Öl. Er kommt zum Beispiel an Hühnchen im Römertopf, aufs Honigbrot oder an Nudeln mit gutem Olivenöl. Jedenfalls muss man alle paar Jahre die Pflanzen erneuern. Das geht ganz leicht, in dem man Thymian durch Stecklinge vermehrt.

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Nutzpflanzenvielfalt

Das erste Erhalterseminar des VEN ( Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.) war ein voller Erfolg. Es trafen sich die Paten und Patinnen alter Gemüsesorten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese zu erhalten. Das Thema waren Wintersalate und Wintererbsen. Im frühen Herbst werden diese ausgesät und gehen als kleine Pflänzchen in den Winter. Sobald die Temperaturen wärmer werden, wachsen sie weiter. Sie haben somit einen echten Vorteil gegenüber der im Frühjahr gesäten Sorten. Gerade die letzten Winter, die von Dezember bis in den April hinein andauern, haben gezeigt, dass auf die herkömmlich Art der Frühjahresaussaat nicht recht Verlass ist. Legt man die Samen erst Ende April in die Erde, zögert sich die Ernte hinaus. Außerdem stehen die Schädlinge schon in den Startlöchern, um über die jungen Triebe her zu fallen.

Wie auf dem oben Bild zu sehen, ist noch nix im Garten am Grünen. Den Pflanzen und auch uns war es viel zu kalt. Das Seminar fand im Schulbiologiezentrum Hannover statt und hier stehen wir im Gemüsegarten desselben.

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Aussaaten von Fruchtgemüse

Der Wetterdienst prognostiziert die nächsten Wochen mildes Nordwestwetter. Die Temperaturen sollen nicht mehr unter dem Gefrierpunkt fallen. Das möchte ich nur zu gerne glauben.

Es fühlt sich schon recht nach Frühling an, also habe ich beschlossen, das jetzt ist der ideale Zeitpunkt für Aussaaten von Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Chilis und Auberginen ist. Hilfreiche Aussaathinweise, mit Erklärungen zu Licht-, Dunkel- und Kaltkeimern, was gespannte Luft ist oder epigäische Keimung, findet man auf der Seite vom Gartenrot.

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Kopflinden, traurige Gestalten

Zum Anfang des Jahres bricht die Schneidewut aus. Meistens fangen die Jungs von den Gartenämtern an und asten Straßenbäume auf. Ok, hat sicher in dem einen oder anderen Fall seine Berechtigung. Dabei bleibt es aber nicht. Wertvolles Unterholz und Gebüsch auf Grenzen zwischen Wiesen, welches ja wohl ursprünglich als Windschutz gedacht war, wird nun radikal zurück geschnitten. Auf Stock setzten heißte es im Volksmund. Dabei wird außer Acht gelassen, dass je stärker der Rückschnitt ist, desto stärker ist auch der Austrieb. Es steht also zu befürchten, dass man in zwei Jahren schon wieder schneiden muss. Das sieht mir ganz nach Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aus. Die größte Verkrüppelung scheint mir aber die Entstehung von Kopf- oder Scheitelbäumen zu sein. Zu sehen sind dieser Tage traurige Gestalten von Linden, Eschen und Eichen, die eher wie wie hilflose Stümpfe aussehen.

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Meerrettich

Jetzt ist die richtige Zeit, Meerrettich zu vermehren. Die Zarten jungen Blättchen sind bereits zu sehen und begrüßen die Sonne. Wer Meerrettich im Garten anbauen möchte, sollte sich den Standort gut überlegen, denn einmal im Boden bekommt man ihn nie, nie wieder heraus. Selbst ein kleines Wurzelstückchen treibt wieder aus und bildet eine große Pflanze. Der Platzbedarf ist aber überschaubar. Eine Pflanze braucht etwa einen Quadratmeter.

Ich habe einen Teil einer einjährigen alten Pflanze ausgebuddelt und in zwei Zentimeter große Teile geschnitten. Die jungen Wurzeln werden Fechser genannt. Im landwirtschaftlichen Meerettichanbau werden die Fechser alle zwei Monate aus dem Boden geholt und die Seitenwurzeln abgeschnitten. Danach werden sie schräg wieder eingepflanzt. So entsteht eine gerade dicke Wurzel. Ich finde es erstaunlich, das bei diesem Aufwand Meerrettich so günstig zu kaufen ist. Zu allem Überfluss wird Meerrettich als einjährige Pflanze kultiviert. Bei Quast Meerrettich GmbH erhält man ausführliche Informationen wie Lagerung und Anbau über diese köstliche Wurzel.

Nun, ich werde mir die Mühe nicht machen und sechs Mal im Jahr die Meerettichwurzeln ausgraben. Ich habe die Wurzelschnittlinge in eine Multitopfplatte etwa einen Zentimeter tief gesteckt. In zwei Monaten können sie ausgepflanzt werden. Bei mir wachsen die Pflanzen so vor sich hin und bilden allerdings recht kleine und verzweigte Wurzeln. Für den Hausbedarf reicht es aber. Ich steche ab und zu ein Stück ab und verarbeite es frisch. Das kann man zu jeder Jahreszeit tun, aber in den Herbst- und Wintermonaten schmeckt er besser.

Ringelblumensamen

So, heute habe ich mal mein Saatgut gesichtet für die Beete mit den essbaren Blüten. Ringelblume gehört zu meinen Lieblingen, weil sie bis zum Frost unermüdlich Blüten produziert und man auch noch im September bunte Salate mit den Blüten zaubern kann. Mich fasziniert immer wieder die vielfältige Gestalt der Samen.

Ok, das die Farben unterschiedlich sind, kann man vielleicht noch mit dem Reifegrad erklären. Aber wieso variiert die Formen so sehr? Da gibt es kleine Kringel, lange Bögen mit Zacken, Hörnchen mit Spitzen und glatte breite Schaufeln. Eigentlich sieht das Ganze aus, als hätte jemand auf einen getrockneten Seeigel getreten. Aber aus allen Samen kommt die gleiche Pflanze. Erstaunlich. Man nimmt das ja einfach so hin, vielleicht sollte ich mal die Samen sortieren und getrennt aussäen. Dann wird man ja sehen, ob die Ringelblumen aus den Hörnchen genauso aussehen, wie die aus den Bögen. Immerhin scheint es so zu sein, dass die Samen ein unterschiedliches Keimverhalten haben. Auf Schlau heißt dieses Phänomen der unterschiedlichen Samenausbildung Heterokarpie. Das scheint mir doch recht Griechisch zu sein. ‚Hetero‘ bedeutet ‚ungleich‘ und ‚Karpie‘ kommt von ‚Carpos‘ und bedeutet Samen oder Frucht.

Der Grund für die unterschiedliche Gestaltung der Samen ist die Art der Verbreitung. Es gibt die Larvenfrüchte, weil sie so aussehen wie kleine tote Insekten. Die Schwereren fallen nicht so weit wie die leichteren und vielleicht kugeln sie auch noch ein bischen herum, bevor sie liegen bleiben. Die Schaufeln sind Flugfrüchte und sind aerodynamisch geformt. Sie sitzen außen am Samenstand. Die mit Haken besetzten heißen Hakenfrüchte (logisch) und werden im Fell von vorbeistreifenden Tieren mitgenommen und landen dann auf meinem Sofa, wenn die Katzen heimkommen. Die Aussaat wird dort mit einem Staubsauger verhindert.